Die Verkehrserziehung bildet einen wichtigen gesellschafts-relevanten Grundpfeiler im Schulalltag. Diesem Stellenwert wird durch die Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Mobilitäts- und Verkehrserziehung in Schulen Rechnung getragen. Das Spektrum reicht von sicherem Verhalten im Straßenverkehr über zukunftsfähige Mobilität bis hin zur Stärkung eines umwelt- und gesundheitsbewussten Verhaltens.
Einzelne Bausteine der Verkehrserziehung ziehen sich quer durch die Jahrgangsstufen, mit einem besonderen Schwerpunkt in Klasse 5.
Lesen Sie im Folgenden nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und Angeboten.
Ihr Ansprechpartner: OStR Andreas Schmidt, Obmann für Verkehrserziehung
Zu Beginn jedes neuen Schuljahres findet an der Bushaltestelle Struthof die "Busschule" für die neuen 5. Klassen statt.
Die "Lehrerrolle" übernehmen hierbei Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Busunternehmen Fa. Martin Becker und Westerwaldbahn. Die Kinder bekommen hier anschaulich gezeigt, welche Gefahren am und im Bus lauern können und wie man sich richtig zu Verhalten hat. Unterstützung erhalten die Busunternehmen bei Bedarf auch durch den Verkehrssicherheitsbeauftragten der Polizeiinspektion Betzdorf.
Der Busschule angeschlossen ist auch die Begehung des Schulweges zusammen mit dem Klassenlehrer. Dieser übernimmt ebenfalls eine entsprechende Vor- und Nachbereitung der Busschule im Klassenraum.
Viele unserer Schülerinnen und Schüler nutzen die Bahn, um zur Schule zu gelangen. Daher wurde 2014 der Verkehrserziehungstag der Klassen 5 zu Beginn des Schuljahres um die Veranstaltung "Sicherheit auf Bahnanlagen", durchgeführt von ein bis zwei Mitarbeitern der bundespolizei, erweitert.
Den Einsteig in die Veranstaltung bildet der Animationsfilm "Olli´s Chance", produziert in Kooperation von der Bundespolizei und der DB. Es werden gefährliche Situationen und Verhaltensweisen an Bahnanlagen gezeigt, die die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken anregen sollen.
Anschließend werden die Szenen im Gespräch mit den Fünftklässlern besprochen und Lehren daraus gezogen. Die Bundespolizisten berichten darüber hinaus auch über weitere Vorfälle an Bahnanlagen aus ihrem Berufsalltag, wodurch die Schülerinnen und Schüler einen sehr umfassenden Bilck auf Gefahrenpunkte und gefährliches Verhalten an Bahngleisen erhalten
Dieses Sicherheitsprogramm richtet sich am FvSGy an die Klassenstufe 5. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei lernen, als Verkehrsteilnehmer das Bremsverhalten anderer Autos besser einschätzen zu können.
Zuerst werden an einem praktischen Beispiel (Sprinten und Stoppen) die Begriffe "Bremsweg" und "Reaktionsweg" eingeführt und genau definiert. Anschließend ist es leicht, die bekannte Formel "Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg" zu formulieren. Darüber hinaus wird diskutiert, welches Fehlverhalten bei Autofahrern Einfluss auf den Anhalteweg hat (Ablenkung, Alkohol, Medikamente...).
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das richtige Sicherheitsverhalten im Auto. Kinder unter 12 Jahren oder mit einer Körpergröße von weniger als 1,50m müssen im Auto eine Sitzerhöhung benutzen, damit der Sicherheitsgurt bei einem Bremsmanöver vor schweren Verletzungen schützen kann. (Text: Deutsche Verkehrswacht)
Höhepunkt des 90-minütigen Programms ist die Vollbremsung aus 30km/h bzw. aus „voller“ Rückwärtsfahrt, die die Schülerinnen und Schüler im ADAC-Auto „live“ miterleben können – ein Gefühl, dass man nicht alle Tage spürt.
Weitere Informationen: ADAC
Bereits im Jahr 2015 startete zu Beginn des neuen Schuljahres das Projekt "Busscouts". Die Busscouts zeigen den neuen Fünftklässlern den Weg zum Busbahnhof Struthof und noch viel wichtiger, die Halteinsel, an der ihr Bus abfährt.
Viele Kinder gehen während der Grundschulzeit noch zu Fuß zur Schule und sind folglich mit der neuen Situation am stark frequentierten Busbahnhof überfordert. Durch die Busscouts, die den jeweils selben Bus wie sie benutzen, ist gewährleistet, dass die Schülerinnen und Schüler zum richtigen Bussteig geleitet werden und ab dann den Weg zwischen Schule und Busbahnhof eigenständig bewältigen können.
Die Busscouts bestehen aus "Bus-erfahrenen" Schülerinnen und Schülern der neuen Klasse 6. Dabei sind Gruppen von 2 - 4 Schülern verantwortlich für eine Buslinie. An den ersten beiden Tagen im neuen Schuljahr stellen sich die Gruppen vor Ende der 6. Stunde auf dem Schulhof auf. Schülerinnen und Schüler der Klasse 5, die von dem Service Gebrauch machen wollen, dürfen um 13 Uhr den Klassenraum verlassen und stellen sich auf dem Schulhof zu den Busscouts, die für ihre Linie zuständig sind. Jede Busscout-Gruppe besitzt Schilder mit Buslinie und Ortsnamen, die zusätzlich farbcodiert sind. Pünktlich um 13.10 Uhr gehen alle Gruppen zum Struthof und dort zu ihrem jeweiligen Bussteig.
Den Busscouts obliegt jedoch keine aufsichtsführende Verantwortung. Außerdem endet ihr Auftrag mit dem Erreichen des Bussteigs. Sie müssen nicht darauf achten, dass ein Fünftklässler auch an der richtigen Haltstelle aussteigt. Bei Fragen bzgl. der Haltestellen werden sie aber gerne, wo es ihnen möglich ist, behilflich sein.
Hier in Auszug aus dem Pressetext:
[...] Seit langem engagiert sich auch das Freiherr-vom-Stein Gymnasium Betzdorf in der Präventionsarbeit zur Verkehrssicherheit für Schülerinnen und Schüler. Von Dienstag bis Donnerstag fanden in diesem Zusammenhang Veranstaltungen für die Jugendlichen der Jahrgangsstufe 11 in der Halle der Feuerwehr Betzdorf statt. Zentrales Element war der Fahrsimulator des Landeskriminalamts Mainz. Unter der Leitung von Herrn Andreas Schmidt (Obmann für Verkehrserziehung am Gymnasium Betzdorf) und Herrn Jürgen Winkel (Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Betzdorf) erhielten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fahrsituation mit verschiedenen Gefährdungsmomenten durchzuspielen: Verschiedene Alkoholkonzentrationen, unterschiedliches Wetter, Handynutzung während des Fahrens. Die erlebten Situationen, oft mit virtueller Unfallfolge, sollen aufrütteln und vor einem der zentralen Punkte waren, der oft hinter den bekannten Unfallursachen wie Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen steht - die Selbstüberschätzung. Gerade im Alter von 18 - 24 ist dies eine nicht unübliche aber oft folgenreiche Eigenschaft junger Fahrer.
Neben dem Fahrsimulator war zudem die Ausstellung "Schatten" des ADAC aufgebaut. Auf lebensgroßen Silhouetten sind die Geschichten von sechs jungen Fahren und deren Unfällen mit Todesfolge abgedruckt und vermittelten auf eindringliche Weise, dass die Überzeugung "Mir wird schon nichts passieren" in einer Katastrophe enden kann, nicht nur für einen selbst, sondern auch für Familie und Freunde.
Um zu gewährleisten, dass alle Mitglieder der Stufe den Fahrsimulator selbst erleben konnten, wurde das Programm während der drei Tage insgesamt sechsmal durchgeführt. Die ersten Durchläufe zeigten bereits, dass die Schülerinne und Schüler den Fahrsimulator nicht einfach als ein lustiges Computerspiel betrachteten. Auch wenn das Blickfeld auf den Monitoren beim Fahren unter Alkoholeinfluss stark eingeschränkt war, waren sie immer bemüht, ein bestmögliches Fahrverhalten zu zeigen. Dass es dennoch sehr häufig zu einem Unfall kam, machte die Situation für die Jugendlichen umso eindringlicher. [...]
Es handelt sich hierbei um das Präventionsprogramm "Prevent Alcohol and Risk related Trauma in Youth", kurz: P.A.R.T.Y. Dieses wurde bereits Ende der 80er Jahre in Kanada entwickelt. Hauptintention ist es, jungen Fahrern die Folgen eines Verkehrsunfalls für ihr eigenes Leben und ihre Verantwortung im Straßenverkehr aufzuzeigen.
Das Programm begann mit einem Vortrag der Polizei. An aktuellen Unfallzahlen wurde gezeigt, dass die Gruppe der jungen Fahrer bis 24 überproportional oft an Unfallen beteiligt ist. Dies liegt vor allem an Übermut und einem unsachgemäßen Umgang mit Alkohol. Das Präventionsprogramm soll vor allem dazu beitragen, die durch junge Fahrer verursachten Unfälle zu reduzieren.
Im Anschluss wurden in Kleingruppen die verschiedenen Stationen eines Unfallopfers im Krankenhaus durchlaufen: Ankunft im Rettungswagen, Notaufnahme und Schockraum, Intensivstation, "Normale" Station und Reha-Bereich. Den Schülerinnen und Schülern wurde jede Station genau erklärt. Zudem erhielten sie Kontakt mit aktuellen Patienten, die sich aufgrund eines Verkehrsunfalls zur Zeit im Krankenhaus befinden.
Den emotionalen Höhepunkt stellte ein Gespräch mit einem ehemaligen Patienten dar, der bei einem Motorradunfall ein Bein verlor. Die Person erzählte ehrlich und ruhig, von ihren Gefühlen und Schmerzen während des Unfalls, im Krankenhaus und ihrem "neuen" Alltag. Wichtig war folgende Botschaft: "Vor dem Unfall fühlte ich mich immer, als könne mir nichts passieren. Nach dem Unfall bin ich ein völlig neuer Mensch geworden." Der Patient erzählte, wie sehr der Unfall und seine Folgen sich sowohl auf sein famliäres als auch sein Arbeitsleben ausgewirkt hatte, von den permanenten Schmerzen ganz abgesehen. Das Gespräch zeigte den Schülerinnen und Schülern, dass Selbstüberschätzung und Übermut im Straßenverkehr verheerende Folgen haben, die einen sein ganzes (restliches) Leben begleiten. Es war eine Situation, die an den Jugendlichen nicht spurlos vorüber ging.
* An unsere jungen Fahrer: Ein Fahrsicherheitstraining ist nicht billig, stimmt! Aber: Das, was man an Fahrzeugbeherrschung lernt, hilft euch sehr, das Risiko eines Unfalls weiter zu minimieren. Da dies sicher auch im Sinne von Euren Eltern ist, könnte man Sie ja mal fragen, ob sie Euch nicht etwas sponsern ;-)
(externe Links)
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