Seit 2003 führt das UNESCO-Team Welterbefahrten durch, um ein Bewusstsein für das Kultur- und Naturerbe unserer Heimat zu schaffen. Liegt doch der UNESCO die Bewahrung des Weltnatur- und Weltkulturerbes besonders am Herzen. Die Auseinandersetzung mit Stätten von besonderer Bedeutung für die Menschheit, das persönliche Erleben dieser einmaligen Orte und die Schaffung eines Bewusstseins zur Bewahrung dieser sind dabei Zielsetzung der Fahrten. Diese außerschulischen Lernorte sind zudem in besonderer Weise geeignet, den UNESCO-Gedanken an unserer Schule lebendig zu gestalten. Dabei führt das Team sowohl mehr- wie auch eintägige Fahrten durch. Während die mehrtägigen Fahrten erst für SchülerInnen ab der Jahrgangsstufe 9 geeignet sind und bei einer Teilnehmerzahl von max. 20 SuS in der Regel nur Teammitglieder mitfahren können , stehen die eintägigen Fahrten allen Jahrgangsstufen und allen SchülerInnen der Schule offen. Zuletzt ging es nach Trier, wo eine Gruppe von fast 100 SchülerInnen, Flüchtlingen und LehrerInnen auf den Spuren der Römer unterwegs war. In diesem Schuljahr wird die Fahrt nach Speyer gehen, wo der Dom seit 1981 zum Weltkulturerbe gehört.
Bei Interesse an einer der Fahrten kann man sich bei allen Mitgliedern des Unesco-Teams melden, insbesondere den SchulkoordinatorInnen.
Seit 2003 fanden folgende Welterbefahrten statt: Paris (2003) Lübeck (2004) Prag (2005) Trier / Luxemburg (2006) Aachen / Brüssel (2007) Weimar (2008) Dresden (2009) Bamberg (2012) Mittelrheintal (2013) Köln (2014) Zeche Zollverein (2015) Grube Messel (2016) |
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„Spannung, Spiel und Spaß“ bei der Exkursion zum internationalen Projekttag der rheinland-pfälzischen UNESCO-Projektschulen in St. Goarshausen.
Das Patenkinderprojekt
Wir möchten erreichen, dass möglichst viele Klassen eine Patenschaft für ein Kind in einem Land übernehmen, dem ansonsten der Zugang zu Bildung verwehrt bleiben würde. Dazu haben wir eine Kooperation mit Procedi e.V. Diese Organisation unterhält eine Schule in Guatemala-City, in einem Armenviertel der Stadt. Über die Aktion „Arbeit für einen Tag“ können die Klassen z.B. die Gelder für die Patenschaft erarbeiten, aber auch Kuchenverkäufe, Verkaufsaktionen an Schulveranstaltungen o.ä. ermöglichen der Klasse, das Geld selber zu erwirtschaften. Mit den Patenschaften wollen wir benachteiligten Kindern neue Chancen geben. Wie diese Kinder von unseren Spenden profitieren, erzählen uns auch die Mitarbeiter von Procedi in einem persönlichen Vortrag. Zudem kann man über die Homepage (www.procedi.de) und die Facebookseite von Procedi (www.facebook.com/PROCEDI) aktuelle Informationen zum Projekt erhalten. Zu Beginn eines jeden Schuljahres informieren Mitglieder des Unesco-Teams alle Klassen 5 und 7 über das Projekt und verteilen einen Flyer, der alle wichtigen Informationen enthält. Dabei entscheiden sich jedes Schuljahr einige neue Klassen, ebenfalls die Patenschaft für ein Kind zu übernehmen. Eine Übersicht über alle Patenkinder unserer Schule findet sich in der Pausenhalle in der Vitrine „Unsere Patenkinder“ rechts vom DSB.
Ein Beispiel für ein Kind von Procedi ist Job Abisai, das Patenkind der Klasse 8mn:
Weihnachtsverkauf der Klasse 9sp (08.12.2018)
Am letzten Samstag konnte die 9sp auf dem Weihnachtsmarkt der Aktionsgemeinschaft Betzdorf e.V. zum ersten Mal die selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen verkaufen. Ben hat "eine etwas andere Weihnachtsgeschichte" präsentiert und im Anschluss daran war die Nachfrage groß. Der Erlös kommt unserem Patenkind zugute.- Während der Weihnachtskonzerte geht der Verkauf weiter!
Essen- und Getränkeverkauf des Unesco-Teams
Motivation und Zielsetzung: Seit Jahren schon übernimmt das UNESCO-Team an Schulveranstaltungen das Catering, um Spendengelder für unsere Hilfsprojekte zu sammeln. Wir verkaufen, so weit wie möglich, regionale und fair gehandelte Produkte. Dabei achten wir beim Einkauf auf qualitativ hochwertige Waren, die im Sinne des UNESCO-Gedanken produziert und vermarktet werden. So wollen wir die UNESCO-Gedanken von Nachhaltigkeit und ökologischem Bewusstsein auch auf unser Catering übertragen, um nicht nur Gelder für unsere Hilfsprojekte zu sammeln, sondern auch ein Bewusstsein für unsere Ziele zu schaffen. Einkauf und Organisation übernehmen dabei die KollegInnen des Teams, der Verkauf wird dann von Schülerinnen und Schüler übernommen, die derzeit überwiegend aus der Mittelstufe kommen. An der Infowand können sich die BesucherInnen sowohl über die Produkte als auch über unsere Anliegen informieren.
Produkte: Trinken und dabei Gutes tun – das ist unser Anliegen mit dem 57Wasser. Das aus einer Quelle im Sauerland stammende Wasser unterstützt mit 57% des Gewinns soziale und humanitäre Projekte in Deutschland. Welche Projekte unterstützt werden, entscheiden dabei die Kunden. So verwirklichen wir mit dem Verkauf dieses Wassers unser Anliegen gleich doppelt – und machen auch gerne Werbung für ein Unternehmen, das unsere Ziele als Firmenphilosophie hat. Genauere Informationen hierzu finden sich auf der Homepage von 57Wasser. Und wir freuen uns, dass wir im Schulalltag immer häufiger KollegInnen und auch SchülerInnen mit 57Wasserflaschen sehen. Damit aber auch die Limonadenfans auf ihre Kosten kommen, verkaufen wir daneben Produkte der Firma Fritz (Cola, Limonanden) und verzichten bewusst darauf, amerikanische Global Player zu unterstützen. Auch beim Essen achten wir auf Regionalität und ökologische Aspekte: Die traditionell angebotenen Siedewürstchen kommen von der Metzgerei Schnug aus Wahlrod – einer echten Landmetzgerei mit eigener Schlachtung.
Produkte: Was wir uns wünschen?
Vielleicht auch ein wenig Utopie: Aber wenn es an unserer Schule nur noch regionale oder fair gehandelte Produkte gebe, wäre unser Bestreben um Nachhaltigkeit an unserer Schule wirklich
umgesetzt.
Urkunden für die ersten UNESCO-Welterbe-Experten
Im Dezember 2016 ist die Falknerei in Deutschland von der UNESCO in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufgenommen worden. Diese fast 4000 Jahre alte Jagdform mit abgerichteten Greifvögeln bedarf viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Expertenwissen, da sich Greifvögel nur langsam und mit positiven Erfahrungen an den Falkner gewöhnen.
Diese „Kunst mit Vögeln zu jagen“, die schon im Mittelalter vom Stauferkaiser Friedrich II. beschrieben wurde, zeigten sechs junge Experten ihren Klassenkameraden wenige Tage vor den Sommerferien 2017. In ihrer Freizeit hatten sie in der AG „Falknerei und Greifvogelschutz“ unter der Leitung von Thomas Kühn, selber Falkner, aufwendige Digitalpräsentationen vorbereitet, um bei herrlichstem Sonnenschein die Freiluftbühne im Tierpark Niederfischbach in ein multimediales Klassenzimmer zu verwandeln. Nachdem Laura Jakobsen-Urwald (damals Klasse 9sp) und Nico Elzer (8mn) über Biologie und Besonderheiten einheimischer Greifvögel und Eulen referierten, übernahmen Paul Milosevic und Jonas Hambürger (beide 8mn) die Moderation und Durchführung der Flugshow von Falkner Bernd Bongartz, welcher kaum Hilfestellung geben musste. Im Anschluss stellten Thorben und Jörn Bläcker (beide 8mn) das „Kulturerbe Falknerei“ vor und erörterten die Frage, warum eine so uralte Tradition in die heutige Welt passt. Sie stellten Equipment und Eigenarten der heute verwendeten Beizvögel vor und zeigten, dass die Beizjagd seit jeher die Grenzen zwischen verschiedenen Nationen, Kulturen und Religionen überwinden konnte. Laura machte anschließend noch einmal deutlich, wie gut dieses völkerverbindende Element zur UNESCO-Idee passt und wie durch die Falknerei auch ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge geschaffen wird. Die Klassen 8mn und 8c1 nahmen so viele kultur- und ökowissenschaftliche Eindrücke mit und werden die Exkursion fernab von Lehrplan und Schulalltag wohl hoffentlich positiv in Erinnerung behalten.
Mit dem gemeinsam entwickelten Programm und der weitgehend selbständigen Leitung dieser Exkursion stellten die Schüler nicht nur ihr weit überdurchschnittliches Fachwissen unter Beweis. Als Anerkennung dieser besonderen Leistung überreichte Hanns Göbel allen sechs eine Urkunde als UNESCO-Welterbe-Experten bzw. -Expertin. Erst einen Tag zuvor hatten an der Loreleyschule in St. Goarshausen die ersten Schülerinnen und Schüler die Prüfung als Welterbe-Expertinnen und -Experten bestanden. Im parallel entwickelten Projekt der Partnerschule im Mittelrheintal hatten die jungen Fachleute unter anderem den schuleigenen Weinberg und die Spuren einer keltischen Siedlung vorgestellt.
Seitdem wurden auch bei uns in Betzdorf neue Projekte begonnen, so dass voraussichtlich im Laufe des Schuljahres 2018/19 weitere Welterbe-Expertinnen und -Experten zertifiziert werden können. Alle Projekte haben das gemeinsame Ziel, die Ideale der UNESCO zu vermitteln, nämlich Kultur und Natur als verbindendes „Welterbe“ der ganzen Menschheit zu sehen und zu schützen. Das Besondere am Pilotprojekt „Welterbe-Experten“ ist, dass diese Vermittlung so weit wie möglich von Schülerinnen und Schülern selbst gestaltet und durchgeführt wird. Dabei arbeiten nicht nur verschiedene Altersgruppen, sondern auch ganz unterschiedliche Schulformen zusammen.