In diesem Jahr besteht der Schüleraustausch zwischen dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Betzdorf und dem Lyzeum-Internat Kaliningrad seit 10 Jahren. Daher fand die Begrüßung der russischen Gäste in der Kreisverwaltung in Altenkirchen statt. Der 09.05., der als Tag des Sieges in Russland und als Europatag in Deutschland gefeiert wird, war für diesen Anlass perfekt geeignet. Landrat Michael Lieber, der stellvertretende Schulleiter Joachim Langhauser und Projektleiter Jens Wöllner begrüßten die Gäste und blickten auf die Geschichte des Austauschs zurück. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von einem Bläserensemble der Betzdorfer Schule. Im Anschluss fand eine Stadtführung durch Altenkirchen statt. Das Projektthema für den diesjährigen Austausch lautet nämlich „Aspekte regionaler historischer Architektur und Stadtentwicklung“.
Am Vormittag hatten sich deutsche und russische Schüler bereits gemeinsam über typische Architektur des Westerwaldes (Fachwerkhäuser und Verschieferung) informiert. Diese konnten sie nun an den ältesten erhaltenen Häusern Altenkirchens erkennen. Die Stadtführerin informierte aber auch sehr anschaulich über typische Berufe in der Kreisstadt im Mittelalter und zeigte anhand von einem Modell der Stadt im 18. Jahrhundert, wie sich die Altenkirchen im Laufe der Zeit verändert hat. Am nächsten Tag arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem Stadtführer für Siegen und für Koblenz. Für Siegen wurde ein Faltplan gestaltet mit kurzen Informationen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Für Koblenz wurden in deutsch-russischen Teams kurze Referate auf Deutsch und Russisch vorbereitet, die dann bei der Exkursion am Samstag bei den jeweiligen Sehenswürdigkeiten gehalten wurden. Leider regnete es dabei den ganzen Tag in Strömen. Trotzdem konnten die Schülerinnen und Schüler einige Informationen zur Entwicklung von Koblenz seit der Römerzeit bis heute mitnehmen. In einem kurzen Quiz wurde das neu erworbene Wissen abgefragt.
Bei der Stadtbesichtigung am Sonntag in Siegen zeigte sich das Wetter deutlich freundlicher. Deutsche und Russen erwarben Kenntnisse über Siegen als Residenzstadt, die Bedeutung des Bergbaus für die Region, den bekanntesten Siegener (Peter Paul Rubens) und die heutige Rolle Siegens als Universitätsstadt. Der Nachmittag wurde individuell in den Gastfamilien gestaltet. Am Montag wurden die Stadtführer für Siegen und Koblenz überarbeitet und beim abschließenden Pizzaessen den Gasteltern vorgestellt. Anschließend wurden die Projektergebnisse in einer kleinen Ausstellung auch in der Schule gezeigt.
Trotz des meistens kalten und regnerischen Wetters während des Aufenthaltes der russischen Gäste in Betzdorf waren alle guter Stimmung und freuen sich auf ein Wiedersehen in Kaliningrad im September.
Jens Wöllner