Der Fachbereich Musik führt jedes Jahr verschiedene Konzerte durch. So gehören das Weihnachtsvorspiel, das Weihnachtskonzert, das Osterkonzert oder das Sommerkonzert zur Tradition des Fachbereiches Musik am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium.
„Sound of America“ – so hätte man das Sommerkonzert am Montag, 04.07.2022 passend zum Unabhängigkeitstag, einem der wichtigsten amerikanischen Feiertage, auch nennen können. Denn was da in der Aula bei herrlichstem Wetter erklang, war bis auf wenige Ausnahmen, nichts anderes als eine Reise durch die amerikanische (Musik-)Geschichte. So begann der Abend mit dem ersten Auftritt der neuen Streicherklasse 5e (Leitung Frau Isenberg und Frau Uebe), die das Publikum u.a. in ein ursprüngliches Amerika der Native-Americans und der unberührten Natur entführten. Mit einer Bearbeitung des Largo aus Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 9 e-moll Op. 95, die den Beinahmen „Aus der neuen Welt“ trägt und vom Komponist nach einem dreijährigen Amerikaaufenthalt komponiert wurde, zeigten die Fünftklässler, welch musikalisches Talent innerhalb des letzten Schuljahres in ihnen freigesetzt wurde. Hinzu gesellten sich div. klassische und moderne kleine Melodien, die eine gelungenen Auftritt abrundeten. Während die Schülerinnen und Schüler der Bläserklasse 6d unter dem Dirigat von Frau Uebe und Herrn Seiffarth zuerst einen kleinen geografisch musikalischen Exkurs nach Afrika unternahmen, reisten sie mit Pirates of the Caribbean, der bekannten Filmmusik aus Fluch der Karibik, zurück nach Mittelamerika in die karibische Inselwelt. Es war beachtlich, was die 27 Schülerinnen und Schüler nach anderthalb Jahren Unterricht, wobei davon mindestens die Hälfte den Covid19-Einschränkungen für Bläserensembles zum Opfer fiel, auf die Bühne brachten. Man konnte förmlich das Säbelrasseln und die kreuzenden Klingen von Jack Sparrow und Hector Barbossa auf der Black Pearl heraushören und spüren. Auch das Streichorchester von Frau Isenberg verweilte noch etwas in den karibischen Gefilden. Mit „A Caribbean Suite“ klangen volkstümliche Calypsoklänge in den sommerlichen Abend hinaus. Besonders schön zu sehen und zu hören war, wie sich hier einige Schülerinnen und Schüler der letzten Streicherklasse mit ihren Fähigkeiten integriert haben und ihre musikalische Laufbahn gemeinsam mit den „Großen“ fortführen wollen. Nach der Pause, in der die UNESCO AG für Essen und Getränke auf dem Schulhof sorgte, ging die Reise ins Herz der amerikanischen Ostküste geradewegs in die Linie A der New York City Subway. Mit „Take the ‘A‘ Train“, einem der Jazzstandards der 40er Jahre, begrüßte die Jazzband (Leitung Frau Uebe) das Publikum zurück in der Aula. Mit dem Titelsong der amerikanischen Kinderserie „Sesame Street“, die ebenfalls in New York gedreht wurde, und „Just A Closer Walk With Thee“ erlebten die Zuhörer und Zuhörerinnen amerikanischen Jazz vom Feinsten. Schwungvolle Soli und kraftvolle Tuttipassagen rissen nicht nur die jungen Nachwuchsmusiker der Bläser- und Streicherklasse auf der Empore zu Zwischenapplaus und Begeisterungsrufen hin.
Im Anschluss daran galt es, sich nach diesem Nervenkitzel ein wenig zu entspannen. Das Strreichensemble unter der Leitung von Frau Isenberg brachte Popsongs unterschiedlicher Couleur zu Gehör. Ob „Summertime Sadness“, „I Follow Rivers“ oder der Stones-Klassiker „As Tears Go By“, mit viel Gefühl und starkem Ausdruck überzeugten das Ensemble auf ganzer Linie. Den pop- bzw. rockmusikalischen Faden griff abschließend das Blasorchester unter dem Dirigat von Frau Uebe auf und präsentierte mit „Seven Nation Army“ der amerikanischen Band White Stripes aus dem Jahr 2003 einen nicht nur bei Fußballfans bekannten Klassiker. Frau Löcherbach bedankte sich anschließend im Namen der Schulleitung bei allen Beteiligten und sprach ihre Hochachtung vor den erbrachten musikalischen Leistungen aus. Zum Abschluss ging es mit „Kentucky 1800“ nochmals zurück in die amerikanische Ära der Cowboys und des wilden Westens. Und bei soviel Begeisterung bei den Musizierenden aber auch beim Publikum durfte natürlich auch eine Zugabe nicht fehlen. Man lasse einen ehemals erfolgreichen, aber mittlerweile in die Jahre gekommenen Boxer nochmal trainieren und kämpfen und unterlegt all dies mit heroischer Musik. Fertig ist ein Klassiker der Film- und Filmmusikgeschichte. So kämpfte Sylvester Stallone in den 70er und 80er Jahren als Rocky Ballboa in den gleichnamigen Filmen im Auge des Tigers. Und mit „Eye of the tiger“ wurde das begeisterte Publikum schließlich vom Blasorchester, das dieses Jahr von einigen Streichern aus dem Schulorchester unterstützt wurde, in den Abend entlassen.
Bericht der RZ vom 17.06.2019
Ensembles
Weitere Impressionen
Man hatte am Montagabend zum Weihnachtsvorspiel der jüngeren Ensembles des Freiherr-vom Stein-Gymnasiums geladen.
Wer nun aber glaubte, der Begriff „Jüngere Ensembles“ würde ein Weniger an Können bedeuten, bemerkte an diesem Abend schnell, dass er einem großen Irrtum unterlegen war. Ließen die Unterstufenensembles doch alle einen hohen Anspruch an Qualität erkennen
Auch wenn man erst wenige Töne beherrscht, kann man mit Spielfreude einen klanglich homogenen Hörgenuss bereiten. Dies bewies besonders eindrucksvoll die erst im Sommer neu entstandene Bläserklasse direkt zu Beginn des Konzerts. Ihre Darbietung dreier bekannter Weihnachtsmelodien strahlte ganz besonders durch einen klaren, ausgewogenen und intonationsreinen Klang, obwohl die Schüler der 5. Klasse erst seit drei Monaten an ihren Instrumenten arbeiten.
„Christmas At The Movies“ der Bläserklasse Plus zeigte deutlich, wie das anfangs Gelernte erfolgreich ausgebaut werden kann. Nachdem die Schüler im Sommer als Bläserklasse auseinander gegangen waren, arbeiten sie nun als AG weiter um ihr Können weiter zu entwickeln.
Mit einer natürlichen Selbstverständlichkeit präsentierte sich der Unterstufenchor auf der Bühne. Ihre Interpretation von „Lieblingsmensch“ und „We Wish You A Merry Christmas“ bereitete beim Zuhören viel Freude. Die Sänger waren mit sichtlichem Spaß dabei und beeindruckten selbst im mehrstimmigen Gesang mit klaren und kraftvollen Stimmen. Als erlesenes, kleines Ensemble trug auch das Streichorchester mit klassischen Stücken und Weihnachtsliedern souverän mit ausgewogenem Klang zum Gelingen des Konzerts bei.
„We Wish You A Merry Christmas“ – zweimal im gleichen Konzert? Die naheliegende Frage verflüchtigte sich sobald die Streicherklasse dieses Lied spielte. Sie setzte die Musik so zart und sensibel um, dass der Zuhörer sich in eine völlig andere Situation versetzt sah, da der Charakter der Interpretation so gänzlich anders wirkte. Hervorheben sollte man an dieser Stelle den Klangkörper der Streicherklasse, der nach nur eineinhalb Jahren schon mit guter Intonation und gepflegter Bogenarbeit aufwarten kann.
Danach wurde es voll auf der Bühne. Der Auftritt aller Klassen 6, die mit über 120 Schülern das Ergebnis eines gemeinsamen Vorhabens präsentierten gestaltete den würdigen Abschluss des Abends. Zwei Lieder waren klassenweise vorbereitet worden, um sie gemeinsam im Konzert zu singen. „Stille Nacht schlafe sacht“, ein modernes Weihnachtslied wurde durch eine Choreographie mit Bodypercussion ergänzt, welche die Schüler klangstark auf wirkungsvolle Weise umsetzten.
Das „Abendlied“, als stimmgewaltiger Kanon vorgetragen, setzte den Schlusspunkt eines Konzerts, welches den Vergleich mit dem „großen Weihnachtskonzert“ des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums nicht zu scheuen braucht.